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Neuseeland Reisen Südinsel Te Araroa

Von Arrowtown nach Wanaka

Der Motatapu Track

Der Te Araroa Trail setzt sich aus vielen kleineren und größeren Wegen zusammen. Einer davon ist der Motatapu Track. Er ist einer der ältesten Trails in Otago, seine Entstehung geht in die Zeit des Goldrausches zurück und er verbindet die Städte Arrowtown und Wanaka.

Der 34 Kilometer lange Weg führt auf teils gut befestigten, teils sehr unwegsamen und ausgesetzten Single-Trail durch die Berglandschaft nördlich des Cardrona Alpine Resort.

Die Aufstiege über zahlreiche Bergrücken auf vier über 1000 Meter hohe Sättel bringen einen ordentlich ins Schwitzen – nicht zuletzt wegen der 25-30°C Mittagshitze. Doch das Panorama ist jede Mühe Wert:

Immer wieder kam ich triefend vor Schweiß oben an und kam gleichzeitig aus dem Staunen nicht raus. Eine Gipfelkette reiht sich an die nächste und Gebirgsbäche ziehen tiefe Furchen durch die Berglandschaft.

Die erste Tages-Etappe brachte uns nach Macetown, einer alten Goldgräber “Geisterstadt”. Der Begriff “Stadt” ist überzogen, weil eigentlich nur zwei alte Hütten übrig geblieben sind und das einzig gruselige hier, ist der Sandfly-Bestand.

Abends im Zelt könnte man schwören, dass es regnet. Das Geräusch stammt aber von diesen kleinen Mücken, die mit dem Zelt kollidieren.

Sie sind glücklicherweise nur bei Tageslicht aktiv was bedeutete, dass ich um 5:30Uhr aufgestanden bin und mich vom Acker gemacht habe.

Dann ging es über den 1270 Meter hohen Roses Saddle zur Roses Hut, der ersten von drei sehr schönen und gepflegten Schutzhütten.

Wir sind hier früh angekommen und haben uns einen Nachmittag zum entspannen, waschen und Sonnenbaden gegönnt.

Ich legte mich früh schlafen, wurde aber gegen Mitternacht von einem lauten knurren unmittelbar neben meinem Zelt geweckt. Zwar habe ich meinen Proviant sicher aufgehangen aber leider eine Handvoll Studentenfutter in der Seitentasche meines Rucksacks übersehen. Das ist der feinen Nase des ortsansässigen Opossums wohl nicht entgangenen. Solche kleinen Fehler werden hier direkt bestraft. Nachdem ich das Essen komplett unterm Vordach der Hütte verstaut hatte, war dann auch Ruhe. Kratzer und kleinere Löcher in meinem food-bag zeugten am nächsten Morgen vom vergeblichen Versuch, mich um mein Essen zu erleichtern. Als die Viecher unter der dicken Kunststoff-Hülle auf mehr Verpackung gestoßen sind, haben sie wohl aufgegeben. Man lernt mit der Zeit dazu.

Trotzdem relativ ausgeschlafen und gut erholt haben wir am dritten Tag der Tour ordentlich Gas gegeben und vormittags zwei große Anstiege hinter uns gebracht. An der Highland Creek Hut machten wir Mittagspause: Erdnussbutter-Marmeladen-Wrap und Kaffee:

Von hier aus waren es nur etwa 5 Kilometer bis zu unserem Tagesziel, der Fern Burn Hut. Der letzte Anstieg auf den Jack Hall Saddle hatte es allerdings wieder in sich. Bis auf 1275 Meter ging es über einen steilen Pfad nach oben:

Zu sagen, dass wir am Ende geschafft waren, wäre wohl untertrieben. Umso mehr freut man sich aufs Abendessen und den Schlafsack.

Einer der Wanderer, die schon vor uns an der letzten Hütte ankamen, empfahl mir das natural spaein Stück Flussabwärts.

Ich konnte mir tatsächlich kaum etwas besseres vorstellen, als total verschwitzt nach einer brutalen Bergtour in einen kalten Gebirgsbach zu springen. Und er hatte recht: Der Fluss bot einem an dieser Stelle mehrere natürliche Badewannen:

Später am Abend unterhielt ich mich noch mit einem neuseeländischen Wanderer, der etwa drei Kilogramm Kameraausrüstung mit sich herum schleppte. Das ist Leidenschaft! Ich erwähnte, dass ich den Sternenhimmel mit meiner Smartphone-Kamera einfangen wollte. Er gab mir Tipps bezüglich Belichtungszeit und Sensorempfindlichkeit und hier ist das Ergebnis:

Timo
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