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Blasen beim Wandern vermeiden – Der ultimative Guide

Blasen an den Füßen beim Wandern vermeiden – Dein Guide für eine schmerzfreie Wanderung

Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und du bist unterwegs auf einem malerischen Bergwanderweg. Ein perfekter Tag in der Natur, wäre da nicht diese unangenehme Blase an deiner Ferse, die mit jeder Minute größer zu werden scheint. Egal wie schön die Umstände einer Wanderung auch sein mögen: Blasen und Wunde stellen können den besten Wandertag zum absoluten Horror werden lassen. Daher möchte ich dir in diesem Beitrag einige Tipps an die Hand geben, wie du Blasen beim Wandern vermeiden kannst und was du tun kannst, wenn es zu spät ist und du dir bereits eine Blase gelaufen hast.

Viel Spaß beim Lesen!

Was verursacht Blasen beim Wandern?

Blasen an den Füßen sind unangenehm

Um Blasen beim Wandern effektiv vorbeugen zu können, ist es hilfreich zu verstehen, wie es zur Bildung von Blasen an den Füßen kommt. Unangenehme wunde Stellen und Blasen haben immer eine spezielle Ursache und daher ist es unsere Aufgabe als Outdoor Abenteurer, diese zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

  1. Feuchtigkeit

Geht es darum, Wunde zu stellen, Verletzungen an Füßen, Zehen und dem Nagelbett und schließlich Blasen zu vermeiden, ist Feuchtigkeit unser größter Feind.

Feuchtigkeit sollte vermieden werden

Ich kann mich noch sehr lebhaft an einen sonnigen Tag auf Neuseelands Südinsel erinnern, als mich der Te Araroa Trail ein Tal hinab über eine Dauer von mehr als 5 Stunden durch ein Flussbett führte. Meine Füße in meinem Altra Lone Peak 4.5 waren praktisch den ganzen Tag nass, was dazu führte, dass die Haut immer weicher wurde.

Weiche Haut ist anfälliger für Risse und Verletzungen. So kam es, dass die Hornhaut unter meinem großen Zeh einriss und damit die nächsten Wandertage recht unangenehm endeten.

Abgesehen von Verletzungen dieser Art (die schnell mal zu Entzündungen führen können), sorgt feuchte Haut auf kurz oder lang zur Bildung von wunden Stellen und letztlich zu Blasen an den Füßen.

  1. Reibung und Druckstellen

Eine Blase besteht aus einem Hohlraum zwischen zwei Hautschichten, in dem sich Gewebsflüssigkeit ansammelt. Durch Druck auf diesen Hohlraum und die Flüssigkeit entsteht das unangenehme Gefühl, dass einem den schönsten Wandertag versauen kann.

Aber Druck ist nicht bloß der Auslöser für den Schmerz, wenn sich die Blase bereits gebildet hat. Eine Druckstelle (also ungewöhnlich hohe mechanische Belastung der Haut an einer speziellen Stelle) ist oft die Ursache für die Bildung einer Blase. Gerade in Kombination mit feuchter Haut führen zum Beispiel enge, nicht richtig passende Wanderschuhe wahrscheinlich zur Bildung von Blasen.

Blasen beim Wandern vermeiden

Tipps zum Vorbeugen von Blasen: Die richtige Vorbereitung ist entscheidend

Maßnahmen zur Vorsorge sind schnell und einfach umzusetzen. Damit es erst gar nicht zur Bildung von unangenehmen Blasen kommt, gibt es hier einige Helfer und wichtige Tipps zu Vorbereitung:

Ausrüstung: Das brauchst du, wenn du Blasen beim Wandern vermeiden möchtest

  • Passende Wanderschuhe

Um Blasen beim Wandern zu vermeiden, stelle sicher, dass deine Wanderschuhe wie angegossen passen. Solltest du dich auf eine größere Tour vorbereiten, dann laufe deine neuen Schuhe vorher ein: Absolviere ein paar kürzere Wanderungen, auf denen du deine Füße an die Passform und das Material gewöhnst. 

Das Material der Schuhe “arbeitet” besser, wenn die Schuhe eingelaufen sind. So vermeidest du Reibung und Druckstellen beim Langstreckenwandern.

  • Die richtigen Wandersocken

Auch gute Wandersocken können helfen, der Bildung von Blasen vorzubeugen. Trägst du sehr dünne Socken in deinen Wanderstiefeln, liegt weniger Material zwischen den Knöcheln, der Ferse und dem Material der Schuhe. Daher entstehen mit sehr dünnen Socken gerade auf langen Wanderungen schnell mal Druckstellen (und damit Blasen). 

Hochwertige Wandersocken sind meist ihr Geld Wert: Diese Modelle sind oft aus Funktionsmaterialien wie etwa Merinowolle gefertigt, sind um einiges haltbarer als herkömmliche Socken und verfügen über zusätzliche Polsterung an empfindlichen Stellen wie etwa der Ferse, den Knöcheln und den Zehen.

Einige Wandersocken sind außerdem mit vertikalen Rillen im Material versehen, die dafür sorgen, dass Schweiß (Feuchtigkeit) effektiver nach außen abtransportiert werden kann.

  • Tape und Pflaster

Zur richtigen Vorbereitung gehört neben prophylaktischen, vorbeugenden Maßnahmen schließlich auch die Vorbereitung auf den Ernstfall. Was ist zu tun, wenn es trotz der richtigen Ausrüstung zur Bildung einer Blase kommt? Am Ende dieses Beitrages erfährst du im Detail, wie du Blasen unterwegs behandeln kannst.

An diesem Punkt sei gesagt, dass Blasenpflaster und eventuell spezielles Tape für die Unterstützung und zum Schutz der betroffenen Stellen eingepackt werden sollten. Tape kommt besonders als Fersenschutz gegen Blasen zum Einsatz.

  • Nadel (Im Erste-Hilfe-Kit)

Eine Art der Behandlung von Blasen, die ich später im Detail beschreiben werde, ist das Aufstechen. Hierfür brauchst du eine Nadel oder Sicherheitsklammer, die in deinem Erst-Hilfe-Set enthalten sein sollte.

Weitere Vorbereitung um Blasen zu vermeiden

Im Anschluss zu den Informationen zur richtigen Vorbereitung auf deine Wanderung um Blasen zu vermeiden, hier noch einige allgemeine Tipps:

  • Schuhe einlaufen

Wie oben im Abschnitt “Passende Wanderschuhe” beschrieben, ist es wichtig, neue Wanderschuhe einlaufen. Das mag unnötig erscheinen, weil man ja auf der Wanderung sowieso läuft.

Schuhe einlaufen um Blasen beim Wandern zu vmeiden

Hier geht es aber in erster Linie darum, das Material der Schuhe auf kürzeren Touren einzuarbeiten und die Füße an die neue Passform zu gewöhnen. So wird Druckstellen auf späteren langen Wanderungen effektiv vorgebeugt.

  • Fußpflege

Um Verletzungen unterschiedlicher Art vorzubeugen und die Füße stets fit zu halten, ist regelmäßige Fußpflege ein Muss für jeden Wanderer. 

Unsere Füße leisten täglich unglaubliche Arbeit und sich regelmäßig mit ein wenig Aufmerksamkeit dafür zu bedanken ist das mindeste was wir tun können.

Gut getrimmte Fußnägel beugen Druckstellen und Entzündungen am Nagelbett vor, während gut gepflegte und gesunde Haut widerstandsfähiger gegen Reibung und Verletzungen ist.

Blasen während der Wanderung vermeiden – Das ist unterwegs zu beachten

Wenn du dich gut vorbereitet hast und über die richtige Ausrüstung verfügt, kann es losgehen: Die Wanderung beginnt.

  • Sei Aufmerksam

Gerade bei langen Touren ist Achtsamkeit und Aufmerksamkeit entscheidend, wenn du Blasen beim Wandern verhindern möchtest. Höre auf deinen Körper und identifiziere unangenehme Druckstellen rechtzeitig.

  • Vermeide Feuchtigkeit

Um deine Füße möglichst fit zu halten, ist es wichtig, Feuchtigkeit so weit es geht zu vermeiden.

Lässt es sich nicht vermeiden, dass die Füße mal Nass werden, weil du zum Beispiel einen größeren Fluss oder Bach durchqueren musst, gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Wenn du den Grund sehen kannst und das Flussbett sicher aussieht (keine scharfkantigen Steine oder sonstiges), dann kannst du die Schuhe ausziehen und den Fluss barfuß durchqueren. Schnüre deine Schuhe und Socken hierfür an deinen Rucksack. Danach einfach die Füße trocknen lassen und die trockenen Socken und Schuhe wieder anziehen.
  1. Ist das Wasser schmutzig oder handelt es sich um einen größeren Fluss mit etwas Strömung, ist es besser, die Schuhe nicht auszuziehen.

Hier sind leichte Wander- oder Trailrunning Schuhe (wie etwa die Altra Lone Peak Serie) von großem Vorteil: Diese Schuhe pumpen nach einer Flussdurchquerung das Wasser mit jedem Schritt durch das dünne Obermaterial aus dem Schuh heraus. Trocknen deine Schuhe nicht so schnell, dann lege eine Pause ein, zieh die Socken und Schuhe aus und lasse sie so eine Weile trocknen.

  • Mache regelmäßig Pausen und checke deine Füße

Ich empfehle dir nicht, die Wanderschuhe bei jeder Pause auszuziehen. Das kann nämlich dafür sorgen, dass deine Füße anschwellen, was später zu Druckstellen und damit zu Blasen führen kann. 

Stattdessen versuche genau zu fühlen, ob sich etwas nicht ganz richtig anfühlt. Wenn ja, dann ziehe den Schuh aus und trockne deine Füße und Socken gründlich. Entferne Steine oder andere Fremdkörper aus den Schuhen.

  • Blasenpflaster oder Tape auftragen

Hat sich eine wunde Stelle gebildet, dann kannst du prophylaktisch ein Blasenpflaster auftragen. So reduzierst du die Reibung an der Stelle und die Bildung einer Blase ist unwahrscheinlicher.

Pflaster und Tape gegen Blasen beim Wandern

Alternativ kannst du auch Tape verwenden. Es hat den Vorteil, dass es elastisch und flexibler und oft haltbarer ist als ein Blasenpflaster. Außerdem kannst du über die Länge des Tapes selbst entscheiden.

Wie wirken Blasenpflaster?

Die Funktion von Blasenpflastern basiert auf dem Prinzip der feuchten Wundheilung.

Im Gegensatz zur trockenen Wundheilung wird hier eine feuchte Umgebung geschaffen, die das Heilen der Verletzung, in diesem Falle der Blase, unterstützt.

Blasenpflaster enthalten Hydrokolloid Partikel. Hydrokolloide sind eine Art Protein, welche die Gelbildung fördern. Das Blasenpflaster saugt Wundsekret ab und wandelt es in schützendes Gel. Überflüssige Wundflüssigkeit wird durch die Oberfläche des Pflasters nach außen hin abgeleitet.

Quelle: Informationen zur Funktionsweise von Blasenpflastern

Salben, Hirschtalg und Creme – Welche Pflegeprodukte helfen wirklich?

Während von der Verwendung von Pflegeprodukten zur direkten Behandlung von Blasen (speziell offenen Blasen) abgeraten wird, ist es durchaus sinnvoll, Fußcreme zur regelmäßigen Pflege aufzutragen. Fußcreme macht die Haut geschmeidig und versorgt sie mit wichtiger Feuchtigkeit.

Auch Hirschtalg ist ein bewährtes Heilmittel und eignet sich grundsätzlich hervorragend, um Verletzungen vorzubeugen. Hirschtalg kommt für stark beanspruchte und besonders trockene Stellen zum Einsatz und wirkt wie eine Schutzbarriere.

Wie behandelt man Blasen beim Wandern richtig?

Blasen beim Wandern richtig behandeln

Wenn die neuen Schuhe doch etwas zu fest und unelastisch waren oder die Wanderung bei feuchten Verhältnissen etwas zu lang angesetzt war, kann es passieren, dass du dir trotz guter Vorbereitung eine Blase läufst. Was nun?

Hier gibt es ein paar Dinge zu beachten, die Heilung der Blase bestmöglich zu unterstützen:

(Ich verfüge über keine ärztliche Ausbildung und bin auch kein Heilpraktiker. Die folgenden Informationen ersetzen eine Ärztliche Behandlung NICHT! Im Zweifel solltest du in jedem Fall einen Arzt aufsuchen und dich entsprechend behandeln lassen.)

Die Blase natürlich abheilen lassen

Wenn die Blase nicht besonders groß ist und du deine Wanderung fast abgeschlossen hast, wird oft empfohlen, die Blase natürlich abheilen zu lassen.

Die Bildung einer Blase ist ein Schutzmechanismus des Körpers und verhindert, dass Keime in die wunde Stelle eintreten können. 

Wenn der Druck also nicht zu stark ist und die Blase nicht zu sehr schmerzt, dann lässt du sie eventuell am besten natürlich verheilen.

Große Blasen aufstechen um Druck zu mindern

Im Falle, dass die Blase sehr groß ist und durch die darin enthaltene Wundflüssigkeit ein sehr unangenehmer Druck entsteht, bevorzuge ich es normalerweise, die Blase vorsichtig mit einer sterilen Nadel zu punktieren. 

Hierbei wird ein kleines Loch in die obere Hautschicht gestochen, um danach die Wundflüssigkeit abfließen zu lassen.

Es ist extrem wichtig, dass sowohl deine Hände als auch die Nadel sauber und steril sind. Ansonsten kann es zu gefährlichen Infektionen oder im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung kommen.

Danach muss ein (ebenfalls steriles) Wundpflaster aufgetragen werden, um die offene Blase vor Keimen und Fremdkörpern zu schützen.

Blasen beim Wandern vermeiden: Offene Blasen desinfizieren

Um Infektionen zu vermeiden, sollte ein desinfizierendes Wundspray bei offenen Blasen angewendet werden. 

Quelle: Informationen zu Entstehung und Behandlung von Blasen

Ich hoffe, dieser Artikel hat dir gefallen und du kannst deine kommenden Wanderungen blasenfrei genießen! Viel Spaß bei der nächsten Tour!

Timo
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