Forellenangeln in Neuseeland
Neuseeland ist ein Paradies für Outdoor-Begeisterte. Vor allem der Angelsport ist hier eine beliebte Freizeitbeschäftigung für Einheimische und Reisende. Man ist praktisch nirgendwo zu weit vom Wasser entfernt. Tausende Kilometer Küste direkt vor der Haustür bieten die Chance auf unterschiedlichste Spezies beim Brandungs-, Strand- und Felsen Fischen. Doch dass das Land im Südpazifik unter Anglern Weltberühmt ist, hat einen anderen Grund: Das Forellenangeln in Neuseeland ist absolut einzigartig!
Geschichte: NZ Forellen – Früher und Heute
Die Bachforelle sowie die Regenbogenforelle sind Arten, die in Neuseeland ursprünglich nicht heimisch waren. Im Jahr 1867 wurden Bachforellen aus Großbritannien in Neuseeland eingeführt.
Die Regenbogenforellen in Neuseeland stammen größtenteils von den Kalifornischen Steelhead ab und wurden in den frühen 1880er Jahren eingeführt.
Schnell stellte sich heraus, dass das Land den perfekten Lebensraum für die Spezies darstellt. Ein immenses Nahrungsangebot sowie die kühle Wassertemperatur ließen die Fische zu Rekord-Größen heranwachsen.
Heute ist die Forellenfischerei strikt von der Fish & Game New Zealand reguliert. Fish & Game ist ein Zusammenschluß aus 12 regionalen Räten, welche die Zahlen und den gesundheitlichen Zustand der Fischbestände genau im Blick behält. Sie nutzen außerdem die Einnahmen aus den Fischereilizenzen dazu, die Seen und Flüsse regelmäßig aufzustocken und zu pflegen. Dadurch wird die Nachhaltigkeit und Regulation der Forellenfischerei sichergestellt.
Forellen-Eldorado Neuseeland
Eine Kombination aus perfektem Lebensraum und stetiger pflege der Fischbestände sorgte dafür, dass heute große Forellen in enormer Zahl vorhanden sind.
Angler aus aller Welt kommen jährlich aus diesem Grund nach Neuseeland um ausgerüstet mit Fliege und Spinner auf die Jagd zu gehen.
Neben der ausgezeichneten Verfassung und Anzahl der Fische gibt es aber weitere Gründe für die Beliebtheit dieses Reiseziels. Die Natur der atemberaubenden Nationalparks machen das Angeln zu einem unvergesslichen Erlebnis. Besonders die Landschaft der Südinsel bietet malerische Aussichten auf die Gebirgskette der Südalpen.
In den hier fließenden, kristallklaren Gewässern fand ich mehr als nur einmal Bachforellen von unglaublichen Ausmaßen. Fische von einem halben Meter Größe und darüber hinaus! Einige Exemplare erreichen ein Gewicht von 5 Kilogramm!
Regenbogenforellen
Ich habe eine besondere Verbindung zu dieser Art, denn die Regenbogenforelle war der erste Fisch, den ich selbst gefangen habe.
Nach monatelangen erfolglosen Versuchen, wird mir dieser Fang (an einem warmen Sommertag am Clutha River) ewig in Erinnerung bleiben.
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Die Regenbogenforelle (engl. Rainbowtrout) ist in den meisten Flüssen und Seen Neuseelands zu finden. Besonders Lake Taupo ist bekannt für eine große Anzahl an Regenbogenforellen. Dieser See wird meist vom Boot aus beangelt.
Die größten Exemplare dieser Art sind jedoch in den Kanälen im Zentrum der Südinsel heimisch. Die hier ansässigen Lachsfarmen bieten den Fischen ein anhaltendes Nahrungsangebot im Überfluss.
Die Forellen in diesen Gewässern erreichen regelmäßig Weltrekord-Größen von bis zu 40 Pfund/ 20 Kilogramm.
Bachforellen
Bachforellen (engl. Browntrout) sind extrem wachsam und eine wahre Herausforderung. Die erfolgreichste Methode ist hier das Fliegenfischen – besonders in den kleineren Flüssen und Bächen der Südinsel.
Die Orte, an denen ich persönlich die meisten Bachforellen zu sehen bekommen habe waren das Nelson Lakes District sowie die Seen um Rotorua.
Meine erste Bachforelle hatte ich beim Trout Pools Reserve bei Rotorua am Haken.
Diese Bachforelle stammt aus dem Tekapo Kanal
Informationen zum Forellenangeln in Neuseeland
Planst du einen Ausflug nach Neuseeland, um Forellen zu angeln? Hier sind einige Informationen und Regeln, die zu beachten sind:
NZ Fishing License – Die Lizenz zum Angeln
Das Angeln im Meer ist in Neuseeland kostenlos und für jedermann auch ohne Lizenz frei verfügbar.
Anders sieht es mit dem Süßwasserangeln aus. Für das Angeln in Seen und Flüssen wird eine Lizenz benötigt. Die Verkaufserlöse dieser Angelerlaubnisse gehen in die Erhaltung und Pflege der Fischbestände und Gewässer.
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Check, Clean, Dry – Ausrüstung Prüfen, Säubern, Trocknen
Das Hauptproblem, mit dem sich die neuseeländischen Gewässer konfrontiert sehen, ist die Verschmutzung durch Algenarten. Dies geschieht hauptsächlich durch verantwortungsloses Verhalten einiger Angler und Bootsbesitzer.
Verschmutzte Ausrüstung wird von einem Gewässer zum nächsten gebracht und die ehemals sauberen und kristallklaren Seen und Flüsse somit von der invasiven Vegetation befallen.
Deshalb ist es extrem wichtig, vor dem Standortwechsel zu einem anderen Gewässer die gesamte Angelausrüstung (Haken, Kunstköder, Schnur und Rute) sowie Kleidung wie Wader und Schuhwerk genau zu überprüfen.
Bei Verschmutzung sollten die entsprechenden Gegenstände gründlich gereinigt und danach getrocknet werden.
Nur so kann die Wasserqualität der wunderschönen Seen, Teiche und Flüsse und somit der Lebensraum der Forellen für die Zukunft erhalten werden.
Fliegenfischen auf Forellen
Das Fliegenfischen ist, wenn richtig ausgeführt, die effektivste Methode für das Angeln auf Forelle. Die Raubfische in den kristallklaren Gewässern Neuseelands sind extrem wachsam und reagieren fluchtartig auf jedes unnatürliche Geräusch und jede Bewegung.
Beim Fliegenfischen kann eine künstliche Fliege oder Larve natürlich präsentiert werden, ohne den Zielfisch zu verschrecken. Das ist besonders in kleineren Flüssen und Bächen entscheidend über Erfolg und Misserfolg.
Im folgenden habe ich eine Übersicht der effektivsten und beliebtesten Fliegen und Nymphen für das Fliegenfischen in Neuseeland zusammengestellt:
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TIPP: Match-the-Hatch
Beim Fliegenfischen ist es wichtig, die natürliche Nahrung der Forellen mit deiner Fliege so gut wie möglich zu imitieren. Siehst du an einem warmen Sommerabend Insekten durch die Luft schwirren, dann versuche ein Exemplar zu fangen und vergleiche deinen Köder damit.
Sind in der Luft keine Insekten zu sehen, dann drehe einen Stein im Flussbett um. Vielleicht findest du Larven.
Der Youtube-Kanal Trout Hunting NZ ist eine der besten Quellen für Angelvideos (insbesondere Fliegenfischen) in Neuseeland. Unbedingt mal reinsehen! Es lohnt sich!
Spinnfischen auf Forellen
Das Spinnfischen ist einfach zu erlernen und macht viel Spaß. Beim Einsatz des korrekten Köders in der entsprechenden Situation, kann das Spinnfischen auf Forellen sehr erfolgreich sein. Dabei ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben und im Gewässer aktiv nach Fischen ausschau zu halten.
Forellen liegen oft in den tieferen Becken eines Flusses oder hinter und unter natürlichen Strukturen wie Felsen oder Baumstämmen. Wenn sie aktiv auf Futtersuche sind, begeben sie sich auch in seichte Gewässer und warten dort oft in der Deckung hinter einem Stein.
Eine Forelle wird immer an einem Ort liegen, an dem ein möglichst geringer Energieaufwand nötig ist, um an Nahrung zu gelangen. Hinter und vor Steinen in einem Fluss entsteht ein kleiner Bereich, in dem die Strömung sehr schwach ist. Hier wartet der Fisch darauf, dass die Nahrung (in Form von kleineren Fischen oder Insekten) im Strom des Flusses in Reichweite kommt. Forellen sind aus diesem Grund in einem Fluss immer Stromaufwärts ausgerichtet.
Deshalb nähern wir uns der Forelle immer von hinten, um sie nicht zu verschrecken. Wir arbeiten das Gewässer Flussaufwärts ab (entgegen dem Strom).
Bei der Präsentation ist es wichtig, den Köder der Wahl so natürlich wie möglich in der Strömung schwimmen zu lassen. Ohne erkennbaren Drift sollte der Spinner, Wobbler oder Gummifisch direkt vor der Nase der Forelle entlanggeführt werden und der Fisch so zum anbeißen gereizt werden.
Ich habe eine Übersicht der effektivsten Kunstköder für das Forellenangeln in Neuseeland zusammengestellt.
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Weitere Fischarten in Neuseeland
Neben dem Forellenangeln bietet Neuseeland eine Vielzahl weiterer Süßwasserfische:
Barsch (Perch)
Die meisten, in Neuseeland gefangenen Barsche sind eher klein und schwimmen oft in Schwärmen. Größere Exemplare sind in der Regel Einzelgänger und werden bis zu 2.2 Kilogramm schwer. Sie bevorzugen stille Gewässer.
Bewährte Methoden sind Spinner (Rot) und natürliche Köder wie Maden oder Würmer.
Schleie (Tench)
Schleien leben bevorzugt in tiefen, langsam fließenden Gewässern. Eine Fischart, die bekannt für ihre Fähigkeit ist, auch in relativ sauerstoffarmen Wasser zu überleben und zudem einen starken Kampf liefert.
Lachs (Chinook Salmon)
Lachs ist der größte Süßwasser Sportfisch, der in Neuseeland gefangen werden kann. Einige Exemplare werden bis zu 15 Kilogramm schwer. Diese Fische verbringen den Großteil ihres Lebens im Meer in nahrungsreichen Gewässern. In der Zeit zwischen Oktober und April treten die ausgewachsenen Fische ihre lange Reise die Flüsse hinauf zu ihren Geburtsstätte, wo sie dann laichen.
Die Flüsse Rangitata, Rakaia sowie der Waimakariri River sind bekannt für das Angeln auf diese Lachse.
Durch den Bau von Staudämmen sind einige Lachse vom Meer abgeschnitten. Diese landlocked salmon verbringen ihr gesamtes Leben im Süßwasser und sind um einiges kleiner.
Wer nach Neuseeland kommt, um Lachs zu angeln sollte auf jeden Fall den Kanälen der Südinsel einen Besuch abstatten. Diese beherbergen eine Vielzahl von Lachsfarmen aus denen regelmäßig einige Exemplare ausbrechen.
Brook Trout
Die Brook Trout ist eine Spezies, die ursprünglich im Osten der USA und in Kanada heimisch ist. Im Jahr 1877 in Neuseeland eingeführt, ist die Population dieser Fischart hier weniger verbreitet als die der Regenbogen- oder Bachforelle. Sie sind überwiegend in den höhergelegenen Gebirgs Seen und Teichen der Südinsel zu finden.
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