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Ta Araroa Nordinsel: Tag 2 und 3 – Von Wellington nach Paekākāriki

Tag 2: Von Wellington nach Porirua 

Bei meinem Aufenthalt im Nomads Backpacker Hostel ist mir aufs Neue klar geworden, weshalb ich das Übernachten im Zelt oder dem Campervan einer Nacht in einem 10-Bett-Zimmer vorziehe. 

Nachdem die erste Nacht noch sehr ruhig verlaufen ist und ich mit bloß zwei anderen Gästen im Raum tatsächlich recht früh einschlafen konnte, entsprach die zweite Nacht eher dem Gegenteil von Entspannung und Erholung. 

Nach vielen Stunden lautstarken Schnarchens entschied sich einer der sechs neuen Gäste um 4 Uhr morgens aufzustehen, das Licht anzuschalten, im Zimmer herumzulaufen, das Bett zu machen usw. 

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Augen in dieser Nacht tatsächlich zugemacht habe, aber nachdem ich schließlich die Hoffnung auf weiteren Schlaf aufgegeben hatte, entschied ich mich für einen frühen Start in den Tag. 

Da gab es aber noch ein kleines Problem:

Für die Tararua Ranges – eine Bergkette, die bekannt ist für ausgesetzte Trails und unberechenbare Wetterverhältnisse, entschied ich mich dazu, wieder einen PLB (Personal Locator Beacon) bei mir zu tragen. 

Dabei handelt es sich um einen kleinen Sender, der im Notfall über Satellitenverbindung ein Rettungssignal absetzen kann. Abgesehen davon, dass es nachsichtig und verantwortungslos wäre, ohne PLB in Gebieten wie etwa den Richmond Ranges oder dem Tararua Forest Park zu wandern, würde Harriet mich ohne diese Sicherheitsmaßnahme nicht mehr losziehen lassen. 

Nachvollziehbar, denn an Geschichten von Wanderern, die sich auf diesen Trails die Knochen brechen oder zumindest einen Knöchel verstauchen, mangelt es nicht. 

Auf lange Sicht werde ich das Geld investieren und mir so ein Gerät zulegen. Doch im Moment muss es ausreichen, mir ein Exemplar vom Outdoor-Ausstatter Macpac auszuleihen. 70$ für 2 Wochen – ein durchaus fairer Preis für eine Lebensversicherung.

Doch Macpac öffnete an diesem Morgen erst um 9 Uhr. Da ich um 5:30 Uhr abreisebereit war und zudem 33.5 Kilometer vor mir lagen, entschied ich mich, ohne mein Gepäck loszulaufen. 

Ich trank eine pechschwarze Tasse  Instant-Kaffee aus und verstaute meinen Rucksack danach im Gepäckraum.

Kurz vor Sonnenaufgang verließ ich das Hostel und lief durch die noch kaum befahrenen Straßen Wellingtons. Die Morgenluft war kühl und die ruhige Atmosphäre hatte etwas sehr entspannendes.

Bald ging es durch den Botanischen Garten und kurz darauf über die grünen Hügel der Außenbezirke der neuseeländischen Hauptstadt. Von hier boten sich mir wunderschönen Ausblicke über die gerade aufwachende Innenstadt, den Hafen sowie die Cook Strait. 

Nachdem ich einen weiteren kleinen Stadtpark durchquerte, erreichte ich gegen 8:30 Uhr schließlich den Stadtteil Ngaio (“Naio” ausgesprochen, wie ich herausfand :D). 

Von hier ging es dann mit der Bahn zurück ins inzwischen sehr belebte Zentrum der Stadt, wo ich meinen Rucksack am Hostel einsammelte und mir bei Macpac einen PLB besorgte.

Ich nahm den Bus vom Hauptbahnhof in Wellington zurück nach Ngaio und setzte meine Wanderung jetzt mit vollem Gepäck fort. 

Zwar bin ich mit deutlich weniger Gewicht im Rucksack unterwegs als bei meinen vorherigen Touren auf Neuseelands Fernwanderweg, trotzdem war ich recht zufrieden mit meiner Entscheidung, den ersten Abschnitt über die Hügel der Stadt ohne meinen Rucksack zu absolvieren. 10 Kilogramm machen einen großen Unterschied! 

Als ich schließlich die letzten Ausläufer der Stadt hinter mir ließ, führte der Trail durch dichten Busch zum Skyline Walkway hinauf:

Der Skyline Walkway führt auf etwa 300 bis 400 Metern Höhe auf dem Rücken einer Bergkette entlang und bietet bei klaren Sichtverhältnissen großartige Ausblicke über Wellington bis hin zu den noch verschneiten Gipfeln der Südinsel! 

Nachdem ich den höchsten Punkt der Bergkette, den Mt Kaukau (445 Meter), gegen Mittag hinter mir ließ, ging es in das dahinter liegende Tal hinab. 

Hier warteten etwa 8 Kilometer recht unspektakulärer Landstraße auf mich. 

Meine Beine waren Strecken wie diese mit Gepäck auf dem Rücken nicht mehr gewohnt. So kam es, dass ich am Nachmittag beim letzten Aufstieg auf den Colonial Knob (459 Meter) wirklich müde war und mir daher jede Menge Zeit ließ. 

Zur Belohnung gab es am Gipfel einen sehr zufriedenstellenden Ausblick auf die Gesamte Tagesstrecke! 

Mt Kaukau ist der Berg im Zentrum Rechts mit einem Fernsehturm nahe dem Gipfel. Dahinter liegt der Skyline Walkway und schließlich Wellington. 

Vom Gipfel des Colonial Knob ging es steil bergab nach Porirua. Hier schlug ich mein Zelt am erstklassigen Camp Elsdon auf:

Von Porirua nach Paekākāriki

Nachdem ich am nächsten Morgen das Lager räumte, besuchte ich den PAK’nSAVE Supermarkt in Porirua. 

Zum Brunch gab es Kartoffelchips und Elektrolytgetränke. Lecker. 

Der Weg bis nach Paekākāriki führte mich hauptsächlich an der Küste entlang und die meiste Zeit konnte ich zur Insel Kapiti Island hinüber schauen. Hier noch ein paar Bilder:

Timo
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