Im letzten Beitrag erzählte ich hauptsächlich vom verregneten Aufenthalt am Dome Forest Café. Ich verbrachte hier einen ganzen Tag und zwei Nächte – hauptsächlich im Zelt. Das Geräusch des Regens, der auf das Kunststoffgewebe des Zelts prasselt, ist schon sehr entspannend. Man kann gut abschalten und wenn es nicht zu stark schüttet auch mal ein Auge zu machen. Doch nach über 16 Stunden im engen Raum der Notunterkunft hatte ich es langsam echt satt. Umso glücklicher war ich also, als der Regen am Nachmittag endlich nachließ und schließlich für eine Weile komplett aufhörte.
Ich lief einige Kilometer die Straße hinunter, wo ich am Sheepworld Café einkehrte. Auf Anfrage (und obwohl die Küche offiziell schon geschlossen war) machte mir der Mitarbeiter ein mehr als großzügiges Abendessen:
Der notwendige Energieumsatz
Am nächsten Morgen konnte ich es kaum abwarten, endlich weiter zu wandern.
Es ist ein merkwürdiges Gefühl, für mehr als einen Tag passiv rumzuliegen.
Natürlich kann der Körper während einer Fernwanderung eine Pause immer gut vertragen. Doch gleichzeitig ist man an ein relativ hohes Maß an Bewegung gewöhnt. An einem Ruhetag fühlt es sich fast so an, als würde mein Körper dieses Maß trotzdem bereitstellen und praktisch darauf warten, dass ich Kalorien verbrenne.
Wenn ich dann aber nur herumsitze, fühle ich mich irgendwie unwohl: Ich grübelte viel über Vergangenheit und Zukunft und versuchte, Dinge zu planen, die nicht wirklich planbar sind. Als würde mein Kopf den Überschuss an Energie durch Nachdenken verbrennen wollen.
Anders ausgedrückt: Wir haben zwei Möglichkeiten, Energie zu verbrennen: Durch körperliche Betätigung (Sport, Wandern,…) sowie durch mentale Aktivitäten (Beispiel: professionelle Schachspieler verbrennen eine beträchtliche Menge an Kalorien)
Ist der Körper an einen gewissen Umsatz an Energie gewöhnt, stellt er die dafür notwendige Energie bereit. Wenn wir uns dann aber nicht bewegen, drinnen bleiben und herumsitzen, wird der Kopf versuchen, die Energie irgendwie anders loszuwerden.
Soweit jedenfalls die Theorie. Es ist längst erwiesen, dass sich Sport positiv auf den Gemütszustand auswirkt!
Ließ dazu gern meinen Beitrag über die Auswirkungen des Wanderns auf Körper und Geist!
Northlands Highlights Vol. 1: Der Mangawhai Cliff Walk
Ich begab mich also wieder auf den Trail und zuerst ging es durch den Dome Forest. Der Trail war vom Niederschlag relativ aufgeweicht und matschig – ein typisches Te Araroa Erlebnis!
Am Abend erreichte ich den Pakiri Beach Holiday Park und gönnte mir einen großen Topf Baked Beans und Reis – Nice!
Von hier ging es schließlich weiter die Küste hinauf. Das Wetter schlug um und endlich schien wieder die Sonne:
Nach dem 15 Kilometer langen Strandabschnitt folgten 7 Kilometer Straße, bis ich Mangawhai erreichte. Ich ging einkaufen und bereitete mich auf die nächste Etappe vor.
Von hier aus ging es am nächsten Morgen mit einem besonders schönen Abschnitt des Te Araroa Trails weiter: Der Mangawai Cliff Walk! Ein gut ausgebauter Wanderweg entlang der Küste mit unglaublichen Aussichten auf die umliegenden Buchten, Klippen und Inseln:
Dieser Teil des Trails war für mich definitiv eines der Highlights des Te Araroa Trails der Nordinsel!
Strandspazieren und Drohnenfischen
Nach dem Weg über die Klippen ging es über Farmland nach Waipu, wo ich im Camp Waipu Cove übernachtete.
Im gegenüberliegenden Café bestellte ich mir am Abend einen Gin Tonic sowie eine Portion Pommes. Typische Wander-Verpflegung halt :D.
Am nächsten Morgen folgte ein weiterer langer Streckenabschnitt den Strand entlang.
Auf etwa halber Strecke nach Marsden Point traf ich auf ein älteres Ehepaar, dass offensichtlich gerade einen ordentlichen Fisch an der Angel hatte:
Beim Drohnenfischen (Hierbei wird der Angelhaken mit Köder mithilfe einer Drohne hunderte Meter aufs Meer hinausgetragen und schließlich abgeworfen) haben sie einen ordentlichen Snapper an Land gezogen.
Überfahrt von Marsden Point nach Whangarei Heads
Für mich ging es weiter über Ruakaka Beach nach Marsden Point.
Auf dem Weg machte ich im Supermarkt von Ruakaka halt, um meine Verpflegung mit Reis, Thunfisch, Tortilla Chips und Hummus aufzustocken.
Ein paar Kilometer weiter nördlich gelangte ich nach Marsden Point, einem kleinen industriellen Hafenort.
Ich wartete auf das kleine Motorboot, dass mich am Abend auf die andere Seite nach Reotahi Bay bringen sollte.
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