Vorbereitung auf eine mehrtägige Wanderung
Bei der Vorbereitung auf eine mehrtägige Wanderung müssen vorab einige wichtige Entscheidungen getroffen werden: Wo und wie wird Übernachtet? Welche Ausrüstung ist notwendig? Solo-Abenteuer oder Gruppenausflug?
Vorbereitung auf eine mehrtägige Wanderung – Hüttenwanderung oder Fernwanderung?
Mehrtägige Wanderungen
Die mehrtägige Wanderung ist ein großartiges Erlebnis. Weite Strecken zurückzulegen und in der Natur zu Übernachten liegt uns als Menschen im Blut. Es gibt einfach nicht besseres, als nach einem guten Marsch und einer deftigen Mahlzeit im Zelt einzuschlafen. Naja.. Außer vielleicht am nächsten Morgen von Vogelgezwitscher und Sonnenschein aufzuwachen und eine Tasse Kaffee im Wald zu genießen!
Außerdem ist es ein einzigartiges Gefühl, alles, was man zum leben auf dem Trail benötigt, am eigenen Leib und auf dem Rücken zu tragen. Ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit!
Was sind Fernwanderungen?
Fernwandern, auch Weitwandern genannt, ist eine Disziplin, bei der in erster Linie große Distanzen über einen längeren Zeitraum hinweg zurückgelegt werden.
Fernwanderwege gewinnen heute zunehmend an Beliebtheit. Die großen Trails der USA, der Pacific Crest Trail, der Appalachian Trail und der Continental Divide Trail sind bekannt für Ihre große und stetig wachsende Trail-Community.
Der historische Jakobsweg in Europa wird jährlich von mehr und mehr Wander-begeisterten beschritten, wobei das Pilgern aus religiösen Beweggründen schon lang nicht mehr zwingend im Vordergrund steht.
In einer schnelllebigen, überwiegend digitalisierten und oft oberflächlichen Gesellschaft zieht es viele wieder in die Natur.
Was ist eine Hüttenwanderung?
Bei der Hüttenwanderung wird, wie der Name schon vermuten lässt, mit Rucksack von Hütte zu Hütte gewandert. Besonders in den Alpen gibts es unzählige Touren, die auf diese Weise beschritten werden können.
Der große Vorteil bei einer Hüttenwanderung ist, dass man kein Zelt mit sich herumtragen muss und so jede Menge Gewicht spart. Besonders auf Bergtouren freuen sich Rücken und Gelenke über ein wenig Entlastung.
Zu beachten ist aber, dass beliebte Hütten schnell mal ausgebucht sind! Deshalb sollten diese Touren mindestens einige Wochen vorab geplant werden.
Tipp: Wer sich für eine Mitgliedschaft im Alpenverein entscheidet, kann beim buchen von Übernachtungen viel Geld sparen.
Vorbereitung auf eine mehrtägige Wanderungen: Training
Ist Training unbedingt notwendig?
Nein, Trainingseinheiten sind in den meisten Fällen nicht unbedingt notwendig. Wer zwei Tage wandern möchte und eine Übernachtung im Freien plant, kann dies mit einem durchschnittlich Level an physischer Fitness angehen.
Trotzdem kommt es hier darauf an: Sind die Distanzen länger oder geht es in schwieriges Terrain? Oder sind mehr als eine Übernachtung geplant?
Hier kann es dann sicherlich Sinn machen, sich körperlich ein wenig vorzubereiten. Einfach aus dem Grund, dass die gesamte Erfahrung dadurch angenehmer wird und man sich mehr auf das Naturerlebnis einlassen kann.
Zusätzlich schau gern meine “8 Tipps für lange Wanderungen” an.
Abgesehen von körperlichen Training, ist es wichtig, sich im Vorfeld mit der Ausrüstung vertraut zu machen. Baue dein Zelt einmal im Garten auf und schaue für längere Touren nach, ob dein Erste-Hilfe Set vollständig ist.
Krafttraining für Bergtouren
Wenn im Sommer die Wandersaison wieder losgeht, werden Hütten ausgebucht und die Wanderschuhe geschnürt. Doch für den ambitionierten Bergsteiger und Alpenwanderer beginnt die Vorbereitung schon im Winter!
Krafttraining für die Beinmuskulatur ist ein hilfreiches Mittel, um im Sommer Topfit an die nächste Tour heran zu gehen. Denn wer sein Gepäck auf längeren Touren von Gipfel zu Gipfel trägt, freut sich, wenn die Beine am späten Nachmittag des dritten Tages noch gut mithalten!
Trainingsplan: Kondition aufbauen und weite Strecken wandern
Wer mehr Spaß beim Wandern oder allgemein bei Aktivitäten in der Natur haben will, kann mit einem leichten Trainingsplan bereits einiges erreichen! Wer Kondition aufbaut, profitiert davon im Alltag sowie bei allen möglichen Sportarten. Hierfür sollte man sich hauptsächlich auf das Training der Grundlagenausdauer konzentrieren. Radfahren, Schwimmen und Wandern im aeroben Bereich (nicht zu intensiv/ Tempo, bei dem man sich gut unterhalten kann) sind perfekt für diese Art des Trainings.
Tipps für Anfänger
Wie viele Kilometer willst du laufen?
Bist du neu beim Thema Wandern über mehrere Tage hinweg? Dann nimm dir für die erste Tour eventuell eine kürzere Strecke vor und konzentriere dich ganz auf den Aspekt der Übernachtung. Und erkundige dich vorher genau, wo du zum Beispiel im Zelt übernachten darfst, und wo nicht.
Bist du in anspruchsvollem Terrain unterwegs, sind eventuell 10 bis 15 Kilometer bereits mehr als genug für die erste Tour. Und mache dich nicht verrückt, was die Kilometer angeht. Das wichtigste ist, dass du Spaß hast, und das Erlebnis genießt!
Oft wandern statt weitwandern!
Wer gerade erst mit dem Wandern beginnt, sollte es aus verschiedenen Gründen nicht direkt übertreiben. Die Chance dass man sich für die erste Tour zu viel vornimmt und dann komplett die Motivation verliert ist hoch.
Anstatt direkt eine Tour mit 5 Übernachtungen zu planen, würde ich mich lieber öfter für ein oder zwei Tage auf den Weg machen.
So gewöhnt man sich an neue Distanzen und die Lust auf längere Strecken kommt dann mit steigender Fitness von ganz alleine!
Ein weiterer Vorteil von regelmäßigen Wanderungen: Man lernt die Ausrüstung immer besser kennen und der Aufbau von Zelt und Schlafplatz geht bald wie von alleine.
Überlege vorher, was du für eine Übernachtung benötigst
Wo wirst du auf deiner ersten mehrtägigen Wanderung übernachten? Im Zelt, in einer Hütte oder vielleicht in einem Hotel? Je nachdem, wofür du dich entscheidest, mache dir einige Gedanken darüber, was du für die Übernachtung brauchst.
Einige Gegenstände sind immer notwendig: Zahnbürste, frische Unterwäsche, eventuell Brillenetui oder Kontaktlinsendöschen, Kaffee und ein gutes Frühstück!
Für Übernachtungen in einer Hütte empfehle ich dringenst Ohrenstöpsel!
Es gibt nichts schlimmeres, als nach einem langen und anstrengenden Tag nicht schlafen zu können, weil man mit acht Schnarchnasen im selben Raum liegt! 😂
Was ist bei der Vorbereitung auf eine Bergtour zu beachten?
Das Höhenprofil untersuchen
Wenn ich eines auf meinen Bergtouren gelernt habe, dann das die Distanz rein garnichts über den Schwierigkeitsgrad einer Tour aussagt. Worauf es wirklich ankommt sind die Höhenmeter! Eine sieben Kilometer lange Strecke kann in Hochalpinen Terrain schnell mal einen ganzen Tag in Anspruch nehmen.
Lade dir zur Vorbereitung eine Wander App wie zum Beispiel Komoot herunter. Hier lässt sich das Höhenprofil vieler bekannter Touren im Vorfeld untersuchen.
Ausrüstung/ Gewicht – Was brauchst du wirklich?
In den Bergen spürst du jedes zusätzliche Gramm im Rucksack doppelt: Höhenmeter zehren an den Kräften und bei Touren oberhalb von 2000 Metern wird die Luft dünner.
Deshalb lohnt es sich, vor diesen Touren die Ausrüstung doppelt zu checken und zu überlegen, was man wirklich braucht.
Bei meiner ersten Tour auf die Zugspitze habe ich beispielsweise Unmengen an Proviant mit mir geschleppt. Gegessen habe ich davon aber tatsächlich bloß weniger als die Hälfte.
Vorbereitung auf eine mehrtägige Wanderung: Sicherheitsausrüstung für Bergtouren
Safety First! Und das gilt besonders beim Bergwandern.
Die angemessene Ausrüstung fängt bei den Wanderschuhen an. Auf steilen Geröll Feldern kann man schnell mal abrutschen oder ein paar Steine lostreten. Wer bei seinen Schuhen auf ein starkes Profil und guten halt setzt, kann unnötige ausrutscher vorbeugen. Mein Favorit fürs Bergwandern: Der Lowa Renegade GTX MID!
Auch Wanderstöcke sorgen für zusätzlichen Halt und schonen außerdem die Gelenke.
Viele anspruchsvollere Wege verfügen auch über Sicherungsseile. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, sollte einen Karabinerhaken im Gepäck haben, um sich einzuklinken.
Auf längere Bergtouren ist außerdem ein GPS-Locator (Persönliches Ortungsgerät) zu empfehlen. Egal wie erfahren man ist oder wie vorsichtig: Besonders im Alpinen Gebiet kann immer etwas passieren. Ein persönliches GPS Gerät stellt sicher, dass man im Notfall gefunden werden kann.
Diese Geräte relativ teuer, aber können für Touren auch ausgeliehen werden. An dieser Stelle sollte sicher nicht gespart werden.
Ausrüstung für eine mehrtägige Wanderung
Die Wahl des richtigen Rucksacks
Nimm ddir besonders viel Zeit, wenn es um die Auswahl eines geeigneten Wanderrucksacks geht. Im besten Fall hält ein Rucksack viele Jahre, wenn bei der Anschaffungen in Qualität und Haltbarkeit investiert wird.
Ein Rucksack für Tageswanderung ist insgesamt leichter und muss nicht so viel Gepäck fassen. Daher hängt er lockerer am Körper. Wanderrucksäcke für Mehrtagestouren müssen auch nach vielen Kilometern perfekt am Rücken anliegen und besten Tragekomfort bieten. Ein Hüftgurt hilft, das Gewicht gleichmäßig zu verteilen.
Gehe zur Auswahl am besten in ein Geschäft und probiere einige Rucksäcke an, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was die am besten passt. In einem guten Geschäft wird dir auch mit der perfekten Einstellung aller Gurte geholfen.
Mein Favorit ist der Jack Wolfskin Highland Trail XT 60. Er verfügt über jede Menge Möglichkeiten der individuellen Anpassung und durch die zentrale Deckeltasche ist jeder Ausrüstungsgegenstände direkt zugänglich!
Zelt und Schlafsack
Zelt
Dein Zelt steht dir auf jeder längeren Reise täglich, oder eher nächtlich als Nachtlager zur Verfügung. Es bietet dir Schutz vor Wind und Wetter und lässt dich in Ruhe für den nächsten Tag regenerieren.
Die Preisspanne hier reicht vom Supermarkt Sparangebot für 30 Euro bis zum Ultra Lightweight Produkt für 500 Euro aufwärts. Bist du bereit, etwas Geld in die Hand zu nehmen, sparst du dir eventuell einiges an Rückenschmerzen. Wer regelmäßig auf lange Touren geht und Wert auf Qualität legt, kann hier zu Zelten von ZPacks und Big Agnes greifen und wird definitiv nicht enttäuscht sein.
Doch auch im mittleren Preissegment finden sich Zelte, die den Job erfüllen.
Mein aktuelles Zelt: Das Vaude Taurus 2P.
Schlafsack
Erholsamer Schlaf bedeutet Regeneration und Kraft für den nächsten Tjoag. Und die wirst du brauchen, denn die nächste Etappe läuft sich nicht von selbst. Auch hier lohnt es sich also, in ein gemütliches sowie qualitatives Modell zu investieren.
Viele Hersteller bieten zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten an. Material, Wasserfestigkeit sowie Daunenmenge und Art etc.
Nimm dir Zeit und wähle einen Schlafsack der zu dir und den Wetterbedingungen, in denen du unterwegs sein wirst passt. Es bringt nichts, einen Schlafsack mit schwerer Daunenfüllung zu kaufen, der dich auch bei Minusgraden warm hält, wenn du im Sommer die Mittelmeerküste entlang wanderst.
Trotzdem: Ich empfehle im Zweifel lieber zu einem etwas wärmeren Modell zu greifen. Wenn du schwitzt, kannst du den Reißverschluss öffnen und den Schlafsack als Decke benutzen. Wenn es aber plötzlich unerwartet kalt wird, bleiben dir nicht all zu viele Optionen.
Proviant
Wanderproviant ist ein sehr individuelles Thema. Jeder hat seine eigenen Vorlieben und Vorstellungen was Ernährung angeht.
Die Hauptmahlzeit, das Abendessen, wird in der Regel warm zubereitet. Ich bevorzuge hier fürs Wandern gern einen Mix aus Instant-Kartoffelbrei, Nudeln, Saucen und Thunfisch oder Trockenfleisch. Klingt wild, schmeckt aber großartig!
Als Wandersnacks über den Tag hinweg bietet sich energiereiche, leichte Kost an. Ich habe hier einen Beitrag zu meinen 8 Lieblings-Wandersnacks verfasst! Schau gern mal rein!
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